Projekte > Streuobstlandschaften im Landkreis Forchheim

Streuobst: „Von Menschenhand gestaltet, von der Natur erobert“



Ansprechpartner
Claudia Munker
Tel.: 09191/86-4306
claudia.munker[at]lra-fo.de



Wie können Sie als BürgerIn von meiner Arbeit profitieren?

1.      Beratung und Finanzielle Förderung von Neupflanzungen und Altbaumpflege
Jedes Frühjahr können Anträge für die finanzielle Förderung zur Neupflanzung von Streuobstbäumen im Herbst gestellt werden.
Anträge für einen naturschutzfachlichen Baumschnitt werden ebenfalls im Winter gestellt. Nach Genehmigung beauftragt der LPV Forchheim eine Fachfirma, die zur geeigneten Zeit den Schnitt durchführt.

2.      Informationen, wo sie Streuobst und Streuobstprodukte kaufen können

Die Tabelle mit den Informationen zur Regionalvermarktung finden Sie hier (2.1).
Es sind Informationen zu Mostereien und Obstbaumschulen in der Nähe aufgeführt. Außerdem enthält die Tabelle zahlreiche Orte und Namen wo sie regionales Obst und Säfte kaufen können.

3.      Umweltbildung für Kinder und Jugendliche
Das Programm für Kinder, Jugendliche und Familien finden Sie bei unserem Kooperationspartner unter www.umweltstation-liasgrube.de

4.      Bildungsangebote Erwachsene: „Arbeiten in der Streuobstwiese“
Für Erwachsene bieten wir verschiedene Veranstaltungen wie z.B. Schnittkurse, Maschinenvorführung an. Das Programm finden Sie unter Veranstaltungen.

5.      Verschiedene Maschinen leihen:
Informationen zu Technischen Details und anfallenden Kosten finden Sie hier
 (3.1).

5.1 Erntemaschinen:
-          Hydraulischer Obstschüttler für Traktor
-          Obstsammelmaschine Obstwiesel OW85 der Fa. Bäuerle

5.2 Mäher zur Wiesenpflege
-          Balkenmäher der Fa. Kerscher
-          Schwader der Fa. Kerscher
-          Miniballenpresse wird nur mit als Dienstleistung in Anspruch zu nehmen

5.3 Obstverwertung
-          Obsthäcksler der Fa. Speidel mit Zubehör
-          Hydropresse der Fa. Speidel mit Zubehör

6.      Kernobstsorten des Landkreises
Die Pomologen Wolfgang Subal und Susanne Geber haben 2020 auf ausgewählten Flächen im Landkreis Sorten von Äpfeln und Birnen bestimmt.
Im Jahr 2022 bestimmten die Pomologinnen Dr. Annette Braun-Lüllemann und Carina Pfeffer Kirschsorten von 80-100 Jahre alten Bäumen.

7.      Streuobst-Sortengartens in Weigelshofen 
Im Herbst wurde in Weigelshofen ein junger Sortengarten auf 2 ha Fläche angelegt.


Hintergrund
Der Landkreis Forchheim beherbergt immer noch eine der bekanntesten und größten Obstlandschaften in Bayern -trotz des starken Rückgangs von alten Obstwiesen und landschaftsprägenden Einzelobstbäumen. Die naturschutzfachliche Bedeutung der Streuobstbestände ist unbestritten; Zahlreiche Studien belegen dies. Die Ursachen für den Rückgang der alten Streuobstwiesen ist vielfältig. Arbeitsintensive Landwirtschaft weicht maschinellem Anbau, moderne Einkaufsgewohnheiten ohne Vorratshaltung kommen hinzu. Hochstammwiesen machen Platz für Intensivkulturen. Nachpflanzungen fehlen oft oder die Techniken der Baumpflege sind nicht mehr präsent. Apfelsaft aus fernöstlichem Konzentrat wird häufig aus Unkenntnis gekauft. Die vielen verschiedenen alten Obstsorten und vor allem auch Ihr Geschmack sind bereits für Viele in Vergessenheit geraten.

Trägerschaft und Projektdauer
Das Streuobstprojekt wird unter Trägerschaft des Landschaftspflegeverbands Forchheim e.V. durchgeführt. Nach einem 13-monatigen Pilotprojekt (12/19 bis 12/20) wurde über LNPR-Förderung durch die Regierung von Oberfranken ein vierjähriges Projekt genehmigt.

Projekt-Gebiet
Das Projektgebiet umfasst den gesamten Landkreis Forchheim.

Die Aufgaben des Projektmanagements umfassen insbesondere:
- Informationen zum Thema Streuobst und zum Projekt für BürgerInnen, Partner und  weiterer Akteure;
- Abstimmung mit Fachbehörden
- Beratung: Intensive Aufklärung und fördertechnische Beratung für Flächenbesitzer von ökologisch hochwertigen Streuobstbeständen und weiterer wertvoller Lebensräume
- Initiierung von Landschaftspflegeanträgen
- Dokumentation der Maßnahmen und Erfahrungen im Projekt

Datenerhebung und Planung

- Entwicklung oder Vergabe und Begleitung von Erhebungen (bisher: Kernobstsortenkartierung, Flechtenkartierung auf Obstbäumen, Kirschsortenkartierung) 

Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung

- Entwicklung und Umsetzung einer umfassenden und intensiven Öffentlichkeitsarbeit
- Führungen, Exkursionen, Durchführung von Schnittkursen
- Durchführung eines Streuobststammtisches für Interessierte zum Austausch
- Beratung von Landwirten/Kommunen/Privatpersonen zur Anlage und Pflege von Streuobstwiesen
- Anfertigung von Informationsmaterial
- Vorbereitung und Durchführung von Informationsveranstaltungen

Regionalvermarktung und Streuobstinitiative
Die Aktivierung von alten Streuobstflächen und die Neupflanzungen von jungen Streuobstwiesen hat zahlreiche Vorteile. Gerade der Wegfall von langen Transportwegen ist klimatechnisch wünschenswert. So soll der Direktverkauf von heimischen und unbehandeltem Streuobst gestärkt werden, besonders durch ein ObstEinkaufsFaltblatt mit zahlreichen Informationen, wo man Streuobst, Saft aus Streuobst usw. kaufen kann. Künftig soll durch einheitlichen Slogan wie „Streuobst aus der Fränkischen Schweiz“ und einheitliches Logo und Herstellungsrichtlinien die Region und deren kulinarische Streuobstprodukte gestärkt werden.

Aktuell werden die Ernte-, Pflege- und Verwertungsgeräte vom Landschaftspflegeverband verliehen, jedoch kann diese Aufgabe auch der noch zu gründenden Initiative übertragen werden.