Kopfeichen am Hetzles hegen und pflegen

Seit dem Start im August des vergangenen Jahres engagieren sich die Gemeinden Hetzles, Effeltrich, Kunreuth und der Markt Neunkirchen in dem für fünf Jahre ausgelegten Bayern Netz Natur- Projekt, das sich, ausgestattet mit einem Gesamtetat von 323000 Euro, auf ein 20 Quadratkilometer großes Gebiet erstreckt, in dem an die 900 Kopfeichen existieren. Gefördert wird das unter der Trägerschaft des Landschaftspflegeverbandes laufende Vorhaben vom Bayerischen Naturschutzfonds. Mit dem Projekt will man, so Andreas Niedling, über freiwillige Maßnahmen der Erhalt und die Pflege der am und rund um den Hetzleser Berg vorkommenden Kopfeichen fördern und außerdem mit Exkursionen, Schautafeln und Broschüren die Bevölkerung über die Besonderheiten dieser in Europa einigartigen Kultur- und Naturlandschaft informieren.

Mangelnde Pflege

Wurden früher die Kopfeichen zur Lohegewinnung für die Gerberei regelmäßig zurückgeschnitten, so dass dadurch riesige Kopfbäume enstanden, die schnell zum Lebensraum für viele, teils seltene Insektenarten wie etwa den „Eremit“ wurden, fallen heute vielerorts die Bäume durch mangelnde Pflege auseinander. Damit verschwänden dann nicht nur seltene Tierarten für immer, sondern auch ein Stück Kulturgeschichte der Region Oberfranken.
Momentan befinden sich über 40 Kopfeichen in Pflegemaßnahmen. Dafür könnten die Wald- und Flurbesitzer dann 40 Euro in der Stunde einschließlich des Holzpreises, des Arbeitslohnes und der Maschinenstunden ansetzen, so der Experte auf Anfrage aus dem Gemeinderat.
Wie Diplom-Geograf Leonhard Anwander abschließend erläuterte, würden in den Kopfeichen bis zu 140 Arten von Insekten und Käfer leben, weshalb man sich im Rahmen dieses Programms das Ziel gesetzt habe, einmal einen „Kopfeichen- Rundwanderweg“ einzurichten, um den Bürger mit diesem wertvollen Stück fränkischer Natur vertraut zu machen. Interessierte Grundstücksbesitzer können sich unter Telefon (0 91 91) 8643 04 bei Leonhard Anwander und (09191) 864206 bei Andreas Niedling über das Kopfeichenprogramm und seine praktische Umsetzung informieren lassen.

Quelle: Erlanger Nachrichten. Text: fr.

Drucken  RSS 19:53:00 26.03.2011

Der LPV Forchheim ist Mitglied des DVL.