Landschaftspflege

10 Punkte, warum es Landschaftspflegeverbände geben muss

1. Landschaftspflegeverbände lieben die Landschaft

Die bayerischen Kulturlandschaften sind faszinierend: Bergwiesen, Niedermoore in den Flusstälern, Hecken in der Feldflur. Beispiele dafür, was unser Land so liebenswert macht. Liebenswert, weil wir uns dort wohlfühlen, entspannen und genießen oder Sport treiben können. Aber auch deshalb, weil diese Landschaften Rückzugsräume für Pflanzen und Tiere sind.

Landschaftspflegeverbände gestalten Landschaften als Lebensräume für Menschen, Pflanzen und Tiere.

2. Landschaftspflegeverbände wissen, wie sich Landschaft erhalten lässt

Eine vielfältige Kulturlandschaft erhält sich nicht von selbst. Sie ist vom Menschen geprägt. Zu intensive Landwirtschaft zerstört sie. Wird diese aber gar nicht bewirtschaftet, verändert sich ihr Bild ebenfalls drastisch.

Landschaftspflegeverbände wissen, welche Ansprüche seltene Pflanzen- und Tierarten haben. Sie kennen aber auch die Herausforderungen einer modernen Landwirt schaft in der traditionellen Kulturlandschaft.

3. Landschaftspflegeverbände packen’s an

Grau ist alle Theorie. Landschaftspläne, Gewässerentwicklungskonzepte und Managementpläne verstauben oft in Schubladen aber nicht dort, wo es Landschaftspflegeverbände gibt: Wir erfüllen Papier mit Leben. Landschaftspflegeverbände sind Macher! Im Jahr 2009 setzten sie bayernweit 500 Fachpläne des Naturschutzes in Taten um.
 



4. Landschaftspflegeverbände kümmern sich um’s Extreme

Sumpfige Wiesen und Moore, steile Berghänge, dürre Trockenrasen oder eng bestandene Obstbaum- und Heckenlandschaften – uns ist kein Lebensraum zu extrem! Unsere Landwirte arbeiten unter harten Bedingungen. Sie brauchen spezielle Maschinen. Handarbeit Obstbäume,gehört in Steilhängen und nassen Senken zum Alltag.

Die bayerischen Landschaftspflegeverbände arbeiten mit 3.500 Landwirten und 2/3 aller bayerischen Hüteschäfer zusammen.

5. Mit Landschaftspflegeverbänden machen Bauern Gewinn

Landschaftspflege ist nicht umsonst zu haben. Wir bezahlen die Landwirte für ihre praktischen Landschaftspflegeleistungen und machen ihre Arbeit lohnend. Landschaftspflege wird so zum zusätzlichen finanziellen Standbein.

Landwirtschaft, welche die Bedürfnisse gewachsener Kulturlandschaften berücksichtigt, verzichtet auf einen Teil des möglichen Ertrags. Ausgleichen lässt sich das teilweise durch intelligente Vermarktung: Viele Kunden sind bereit, für Lammfleisch von heimischen Trockenrasen oder Saft aus Streuobstwiesen etwas mehr auf den Tisch zu legen. Landschaftspflegeverbände entwickeln auf die jeweilige Region zugeschnittene Vermarktungsstrukturen und helfen der Landwirtschaft, diese aufzubauen. Von den Gesamtkosten der Landschaftspflegemaßnahmen gehen 72% direkt an die Landwirte.

6. In Landschaftspflegeverbänden werden alte Gegner zu neuen Partnern

Bei uns hören alle Beteiligten einander zu und versuchen, ihre unterschiedlichen Interessen in Einklang zu bringen. Das funktioniert, weil Kommunikation unsere Stärke ist. Und weil Landwirtschaft, Naturschutzverbände und öffentliche Hand sich freiwillig zusammensetzen. Seit 25 Jahren haben wir Erfahrung darin, gleichberechtigt und konsensorientiert zu arbeiten.

1201 Gemeinden, 57 Landkreise und 15 kreisfreie Städte sind aktive Mitglieder bei den Landschaftspflegeverbänden in Bayern. 

7. Landschaftspflegeverbände helfen Bayern, seine Naturschutzaufgaben zu erfüllen

Deutschland hat im Rahmen des europäischen Netzwerks „Natura 2000“ und der europäischen Wasserrahmenrichtlinie Rechtsverpflichtungen zu erfüllen. Auch Bayern muss dazu seinen Teil beitragen. Der Freistaat hat sich außerdem selbst umweltpolitische Ziele wie den Erhalt der Artenvielfalt gesetzt.

Wir helfen mit, das zu schaffen!

Landschaftspflegeverbände sind in 75 % der Natura-2000- Offenlandgebiete und fast allen Naturschutzgebieten Bayerns aktiv. Sie organisieren 60 % aller staatlich geförderten Landschaftspflegemaßnahmen in Bayern.



8. Landschaftspflegeverbände haben immer neue Ideen

Naturschutz und Landwirtschaft stoßen mit alten Rezepten an Grenzen. Wir arbeiten deshalb ständig an neuen Konzepten und Methoden.

Dazu gehört es, Naturschutzflächen mit alten (Haus-)Tierrassen zu beweiden, originelle Regionalprodukte auf den Markt zu bringen und Menschen immer wieder neu für die Ziele von Naturschutz und ländlicher Entwicklung zu begeistern.

Landschaftspflegeverbände sind Impuls und Ideengeber. Aus dem Wissen und den Traditionen vor Ort entwickeln sie immer wieder neue Ideen, wie Naturschutzaufgaben erfüllt werden können.

9. Landschaftspflegeverbände machen Landschaften erlebbar

Landschaft nicht nur zu schützen, sondern sie auch zum Erlebnis zu machen, ist uns wichtig. Umweltbildung macht Landschaftspflege nachhaltiger. Deshalb bauen wir Erlebniswege durch besondere Landschaften und lassen in Theaterstücken und Hörspielen Kasperl und die Landschaftspflege-Fee das Löffelkraut entdecken. Im Lebensraum des Hirschkäfers fertigen Künstler gemeinsam mit Kindern Attraktionen aus altem Eichenholz. Mit groß angelegten Bürgeraktionen wie „200 Hände für den Berg“ schaffen wir ein neues Gemeinschaftsgefühl für ganze Regionen.

Landschaftspflegeverbände machen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen den Wert der für Bayern typischen Kulturlandschaften bewusst.

10. Landschaftspflegeverbände haben das Ganze im Blick

Eine artenreiche Kulturlandschaft ist kein Selbstzweck. JedeArt ist Teil ihres Lebensraums und der wiederum Teil des Ökosystems,auf das Pflanzen, Tiere und Menschen angewiesensind. Wir denken vernetzt!

Wenn wir eine Moorwiese erhalten oder wieder vernässen, dann retten wir damit seltene Arten wie Sonnentau und Hochmoorbläuling vor dem Aussterben. Gleichzeitig schützen wir damit das Klima, weil Moore mehr Klimagase binden als die
meisten anderen genutzten Landflächen. Wenn wir die in dieser Landschaft erwirtschafteten Produkte clever vermarkten und die Landwirte für ihre Leistung entsprechend honorieren, halten wir Wirtschaftskraft in der Region.

Landschaftspflegeverbände fördern nachhaltige Regionalentwicklung, die nicht nur Ökonomie und Ökologie in Einklang bringt, sondern auch die Menschen in ihrer Heimat einbindet.