Ameisenbläulinge


Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling Phengaris nausithous, Foto: A. Niedling und Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling Phengaris teleius, Foto: A. Niedling

Wiesenknopfameisenbläulinge im Landkreis Forchheim

Der Landkreis Forchheim bietet noch viele

• extensiv bewirtschaftete wechselfeuchte Magerwiesen
• blütenreiche Böschungen und Gräben
• strukturreiche Habitate mit Wiesenknopfbeständen.

Das Projekt:

Im Juni 2021 wurde durch den Landschaftspflegeverband Forchheim e.V., in enger Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem Bund Naturschutz Neunkirchen sowie der Regierung von Oberfranken, gefördert über staatliche Mittel des Bayerischen Umweltministeriums, das BioDiv-Projekt „Wiesenknopf-Ameisenbläulinge im Landkreis Forchheim“ gestartet. Seitdem fanden umfang-reiche Kartierungsarbeiten, Beratungen, Maßnahmenplanungen und deren Umsetzungen sowie Initiativen zur Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit statt.

Die Resultate zeigen, dass sich der Aufwand sehr lohnt. Die Ergebnisse der Kartierungen lieferten wichtige Grundlagen zu den aktuellen Vorkommen vom Hellen- und Dunklen Wiesenknopfameisen-bläuling. Diese wiederum waren Voraussetzung und Grundlage für zahlreiche VNP-Neuabschlüsse mit dem Programm H26 durch die UNB.

Bei den Kommunen (betroffen vor allem Neunkirchen a. Br., Dormitz und die Stadt Forchheim) und auch bei der Bevölkerung wurde das Projekt begrüßt, so dass hier eine gute Zusammenarbeit stattfindet.

Die Kartierung der Bläulinge hat aber auch gezeigt, dass der Helle Wiesenknopfameisenbläuling im Landkreis Forchheim aktuell nur noch bei Neunkirchen a. Br. vorkommt und auch dort möglicherweise bald ganz verschwinden wird. Der Dunkle Wiesenknopfameisenbläuling fliegt noch an mehreren Standorten im Landkreis. Individuenstarke Vorkommen gibt es aber nur noch um Neunkirchen a. Br.

Die Initiativen zur Förderung der beiden Arten sollen folglich unbedingt fortgesetzt werden.

Ziele des Folgeprojektes:

  •  Erhalt, Förderung und bessere Vernetzung der Populationen der Wiesenknopf-Ameisenbläulinge in Stadt- und Landkreis Forchheim, insbesondere in den Schwerpunktgebieten bei Neunkirchen a. Br. /Dormitz und Forchheim.
  •  Erhalt und Förderung der Feuchtwiesen und wechselfeuchten Wiesen mit Vorkommen des Großen Wiesenknopfes sowie Förderung der Vernetzung geeigneter Lebensräume.
  •  Unterstützung von VNP-Abschlüssen zur an die Wiesenknopfbläulinge angepassten Mahd in den Schwerpunktgebieten (H26).
  • Förderung eines heterogenen, kleinstrukturierten Biotopmosaiks (mit Extensivwiesen, Feuchtflächen, Brachestreifen, Heckenstreifen, Einzelbäumen usw.).
  • Förderung der Vernetzung geeigneter Lebensräume, auch in Zusammenarbeit mit den benachbarten Landkreisen.
  • Beobachtung der aktuellen Vorkommen der beiden Bläulingsarten im Hinblick auf Veränderungen durch die Klimakrise.        
  • Beratung von Landwirten und anderen Landnutzern bzgl. Maßnahmen und Förderprogrammen.
  • Generierung von Daten zu den Populationen und Habitaten durch Master- und Bachelorarbeiten in Zusammenarbeit mit der Uni Würzburg. Die Ergebnisse der Arbeiten Verbessern die Kenntnisse über die lokalen Bedingungen und erleichtern es Förderkonzepte effektiver und zielgerichteter anzulegen.
  • Sensibilisierung der Öffentlichkeit durch Führungen, Info-Material, Pressearbeit und Aktionen.
  • Wiederholung von Projekttagen an Schulen zur erneuten Förderung der frühzeitigen Bildung von taxonomisch-ökologischen Wissen und die damit verbundene Akzeptanz von Artenschutz- und Biodiversitätsprojekten.

Projektpartner:

  • Umsetzungspartner sind die Kommunen des Landkreises, die Naturschutz- und Landwirtschaftsbehörden und die Vereine des ehrenamtlichen Naturschutzes. Im Maßnahmengebiet ist dies vor allem die Kreisgruppe und die Ortsgruppen des Bund Naturschutz, insbesondere Neunkirchen a. Br.
  • Konkrete Umsetzungsmaßnahmen sind nur in Zusammenarbeit mit den Flächeneigentümern und Bewirtschaftern der betroffenen Wiesen möglich. Die enge Einbindung derselben ist essentiell und hat im Rahmen des Vorhabens eine besonders hohe Priorität.

Link zur Broschüre „Wiesenknopfameisenbläulinge im Landkreis Forchheim“